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Hannover (Region Hannover)„FEUERWEHR – Ehrensache!“ lautet das Jahresmotto des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen für 2024, unter das der Verbandsvorsitzende Karl-Heinz Mensing seinen Jahresbericht bei der Delegiertenversammlung 2024 des Feuerwehrverbandes Region Hannover stellte. Rund 170 Delegierte und Gäste kamen heute Vormittag im Haus der Region zusammen.

Dabei waren die Planung eines gemeinsamen Feuerwehrzentrums von Region und Landeshauptstadt Hannover und die zunehmende Gewalt gegen Einsatzkräfte mit der Ankündigung eines Schutzkonzeptes des Verbandes die Schwerpunktthemen.

Neben Vereinsregularien fanden die Wahl eines Beisitzers für den Vorstand und mehrere bedeutende Ehrungen statt. Die Delegierten vertraten insgesamt 12.588 Feuerwehrleute aus der Region Hannover.

Das erste Schwerpunktthema der Delegiertenversammlung war die Planung eines gemeinsamen Feuerwehrzentrums. Auf dem Gelände der Feuerwache 4 am Tönniesberg und einer zuzukaufenden Fläche sollen die Feuerwehrtechnische Zentrale Ronnenberg der Region, die Feuerwache 4 der Berufsfeuerwehr Hannover und die Freiwilligen Feuerwehren Bornum und Ricklingen untergebracht werden. „Als Kernstück wird ein Brandübungshaus eine realistische Heißübungsausbildung für alle Einsatzkräfte ermöglichen.“, hob Mensing hervor. Nach der Erstellung einer Machbarkeitsstudie und der Vorstellung in den Fachausschüssen sollen nach den Sommerferien die politischen Beschlüsse vom Rat der Landeshauptstadt und der Regionsversammlung getroffen werden. Das gemeinsame Feuerwehrzentrum hat mit Synergieeffekten von 42 % enorme wirtschaftliche Vorteile und ist auch gut für das Miteinander von Landeshauptstadt und Region.

Das zweite Schwerpunktthema der Delegiertenversammlung war die zunehmende Gewalt gegen Einsatzkräfte. Der stellvertretende Vorsitzende Christoph Bahlmann von der Feuerwehr Hannover moderierte die Vorträge mehrerer Referenten und unterstrich, dass sich die Feuerwehren mit der Entwicklung nicht abfinden wollen. Stadtbrandmeister Sebastian Osterwald, berichtete einleitend von den Übergriffen während der letzten Silvesternacht in Laatzen. Er forderte die Feuerwehren auf, jeden Fall zur Anzeige zu bringen. Dass aber Staatsanwaltschaften teilweise auf Strafverfolgungen wegen eines vermeintlich nicht bestehenden öffentlichen Interesses verzichten, ist für ihn völlig unverständlich. Für die Polizei ging Kriminaloberrat Markus Häckl auf die Jahresstatistik 2023 und die Präventionsangebote der Polizeidirektion Hannover ein und Polizeioberkommissarin Sina Burkheiser schilderte die Erfahrungen mit Bodycams im Polizeialltag. Sie hob die positiven Effekte zur Deeskalation sowie zur Beweissicherung und Dokumentation in vielen Einsatzsituationen hervor und ging auch auf Situationen ein, in denen Bodycams nicht zweckmäßig sind. Geschäftsführer Ingo Seifert von der Feuerwehrunfallkasse Niedersachsen schilderte die erschreckenden Erkenntnisse aus den Befragungen von 3.600 Feuerwehrleuten zur Gewalt gegen Einsatzkräfte. „Bei allen denkbaren und nicht denkbaren Einsatzsituationen kommt dieses zunehmende Phänomen vor“, musste er berichten und warb für die Deeskalationsseminare der Feuerwehrunfallkasse als Präventionsmaßnahme. „Jeder Fall muss zur Anzeige gebracht und mit den Betroffenen aufgearbeitet werden.

In seinem Fazit zum Thema Gewalt gegen Einsatzkräfte kündigte Christoph Bahlmann ein Schutzkonzept des Feuerwehrverbandes Region Hannover mit folgenden Elementen an:

1. Aus- und Fortbildung (Deeskalationstraining)

2. Einheitliche Dokumente zur Unterstützung, um die Fälle zügig zur Anzeige zu bringen.

3. Einsatz beim Land, dass auch für Feuerwehren Bodycams zugelassen werden. Verbunden mit dem Angebot, diese in der Region Hannover zu testen.

4. Intensivierung der schon guten Zusammenarbeit mit der Polizei.

5. Unterstützung der betroffenen Einsatzkräfte bei der individuellen Rechtsberatung.

6. Möglichkeiten der psycho-sozialen Unterstützung aufzeigen.

Zum Abschluss der Delegiertenversammlung gab es noch mehrere Ehrungen für besondere Verdienste in der Feuerwehr. 

Deutsches Feuerwehrehrenkreuz in Gold für 

Hauptbrandmeister Diethelm Huch (Sehnde)   

 Abschnittsbrandmeister Horst Holderith (Isernhagen)  

 Deutsches Feuerwehrehrenkreuz in Silber für 

 Brandmeister Armin Jeschonnek (Gehrden)  

 Ehrennadel des Feuerwehrverbandes Region Hannover e. V

Brandmeister Ali Can Calik (Berufsfeuerwehr Hannover) 

Ehrenmitgliedschaften im Feuerwehrverband Region Hannover   Stellvertretender Stadtbrandmeister a. D. Helmuth Linnemann (Hannover)

Text und Fotos. Armin Jeschonnek

Fotos im Anhang:

1. Geschäftsführender Vorstand mit Gästen (von links nach rechts): Stv. Vors. Michael Psarrianos, stv. Vors. Christoph Bahlmann, Erster Stadtrat Dr. Axel von der Ohe, Regionsrätin Christine Karasch, Vors. Karl-Heinz Mensing, stv. Vors. Jörg Oehlsen

2. Vorstand mit den Referenten zum Thema Gewalt gegen Einsatzkräfte (von links nach rechts): Sebastian Osterwald, Markus Häckl, Ingo Seifert, Sina Burkheiser, Christoph Bahlmann und Karl-Heinz Mensing

3. Ehrenmitgliedschaft (von links nach rechts): Christoph Bahlmann, Michael Psarrianos, Helmuth Linnemann u. Karl-Heinz Mensing

4. Ehrennadel des Feuerwehrverbandes der Region Hannover e. V. (von links nach rechts): Mario Kratzke (Personalrat Berufsfeuerwehr Hannover), Christoph Bahlmann, Ali Can Calik, Michael Psarrianos und Karl-Heinz Mensing

5. Deutsches Feuerwehrehrenkreuz in Gold und Silber (von links nach rechts): Michael Psarrianos, Christoph Bahlmann, Armin Jeschonnek, Diethelm Huch, Horst Holderith und Karl-Heinz Mensing