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Holtensen ( LK Göttingen ) Am Samstag, den 06.04.2024 veranstaltete der Kreisfeuerwehrverband Göttingen e.V. seine 2. Fortbildungsveranstaltung für Führungskräfte zum Thema „E-Mobilität und Gewalt gegen Einsatzkräfte“. Verbandsvorsitzender Martin Willing begrüßte rund 200 Führungskräfte und Gäste in der Mehrzweckhalle in Holtensen.
Um 9:30 Uhr konnte Dozent Kay Vollmer (Sachverständiger für Hochvoltsysteme aus Düsseldorf) über den Aufbau von Lithium-Ionen-Akkus in Pkw, Lkw und Speichern für den Hausgebrauch berichten. Welche Gefahren von Akkus ausgehen können und wie sich die Feuerwehren schützen und verhalten sollten, stellte Vollmer anhand einer Präsentation über seinen knapp zweistündigen Vortrag vor. Begonnen habe Vollmar mit einer Vorstellung vom Aufbau der Fahrzeugbatterien und dem Zusammenspiel von Sicherheitsvorkehrungen in den Fahrzeugen, wie deren mögliches Verhalten bei einem Unfall oder Brand. Vor- und Nachteile von verschiedensten Vorgehensweisen, wie zum Beispiel den Einsatz von Löschlanzen und das Eintauchen von Fahrzeugen in mit Wasser gefüllten Container, sprach der Experte an.
Um 13:00 Uhr begann der 2. Teil mit dem Thema „Gewalt gegen Einsatzkräfte“. Hier konnte der KFV den Dozenten, Autor und Psychologen Ahmad Mansour aus Berlin gewinnen. Nach einem Impulsvortrag von Herrn Mansour ging es in eine lebende Symposium-Diskussion über. Dazu kamen Polizeipräsidentin Tanja Wulff-Bruhn, Landesbranddirektor Dieter Rohrberg, Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Olaf Kapke, Direktor der Feuerwehr Unfallkasse Ingo Seifert, Landespolizeiseelsorger Torsten Thiel und der Leitende Oberstaatsanwaltschaft Dr. Stefan Studenroth auf die Bühne. Moderiert wurde der Dialog zwischen Symposium, Gästen und Führungskräften von Radio- und Fernsehjournalist Jan Fragel (NDR). Im Gespräch appellierten der Chef der Staatsanwaltschaft Göttingen, Dr. Stefan Studenroth, und Göttingens Polizeipräsidentin Tanja Wulff-Bruhn an alle Feuerwehrleute, unbedingt jeden Vorfall zu melden. Denn nur so könne effektiv gegen Vorfälle vorgegangen werden. Der Oberstaatsanwalt machte deutlich, dass seine Behörde Gewalt gegen Einsatzkräfte konsequent verfolgt: „Es sei im öffentlichen Interesse, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.“ Für Herrn Mansour ist es wichtig, dass bei jungen Menschen aus „patriarchalen Strukturen“ auf Regelverstöße schnelle Strafen folgen, sonst werde der Staat „als schwach“ empfunden. Viele dieser jungen Menschen bekommen Anerkennung, weil sie ihre „Männlichkeit“ darstellen können. Im Extremfall könne dies zu „einer Verachtung von staatlichen Strukturen“ führen.
Unter den Gästen waren neben Ersten Stadtrat Christian Schmetz, der ein Grußwort an alle Anwesenden gab, auch weitere Führungskräfte der Kreisfeuerwehr, Vertreter der Nachbar-Feuerwehrverbände, der Polizei Göttingen und dem THW, wie weitere Gäste aus der Kreis- und Landespolitik.
Für eine kleine Stärkung zum Mittag sorgte der Logistikzug des THW aus Holzminden mit einer warmen Mahlzeit. Zwischendurch versorgten sie die Teilnehmer mit Kaffee. Die Kaltgetränke kamen vom Rewe Markt in Rosdorf, welcher einen Teil der Getränke spendete.

Der Verpflegung, wie auch der Stadt Göttingen, für die Räumlichkeiten, dankte Willing für die außerordentliche gute Unterstützung. Verbandsvorsitzender Martin Willing zog ein überaus positives Fazit aus der Fortbildung. Auch aus dem Teilnehmerkreis kam überaus positive Rückmeldung zurück. Nun sammelt der Vorstand die nächsten Themen, welche aus Reihen der Feuerwehren kommen, für seine 3. Fortbildungsveranstaltung im Jahr 2025. Seit 2022 hat sich der Verband das Ziel gesetzt aktuelle Themen aufzugreifen und über das mögliche Maß der kommunalen Ausbildung hinaus in seinem Verbandsgebiet mit 94 Orts-, Berufs- und Werkfeuerwehren fortzubilden.

Bild Quelle: KFV Göttingen / Lahrsow